Lyrik? Das macht meine Maschine!

Mittwochmittag - kein Unterricht sondern Slam und Lesung. Fabian Navarro hat unsere Schülerinnen und Schüler mit seiner poetischen Visite hier an der Oberstufe begeistert. Zum Warmwerden brachte er mehrere Poetry-Slam-Texte, die Eindruck schindeten. Nicht nur, weil sie inhaltlich exzellent waren, sondern weil er sie auch sehr anschaulich vortrug. Einer seiner Texte war W. H. I. N. E.

Dann kamen wir noch in den Genuss eines Auszugs aus seinem neuen Roman "Miez Marple und die Kralle des Bösen", bevor er uns sein neues Projekt zur Nutzung künstlicher Intelligenz für Lyrik vorstellte: Eloquentron3000. Ab jetzt können alle, die wollen, sich alles, was sie wollen, formulieren lassen.

Philipp Semerak

Aber was ist überhaupt ein Poetry Slam? Poetry Slam ist ein Wettbewerb, bei dem Leute ihre selbstgeschriebenen Texte vorstellen können. Fabian Navarro stellte uns am Anfang einige seiner Texte vor. Den ersten Text mit dem Titel “Whine” hatte er während der Pandemie geschrieben, weshalb es in diesem vor allem um Gefühle ging. Im zweiten Text ging es hauptsächlich um Dinge, die er gelernt hat und im dritten sprach er über “deep talk”.
Während des Vortrags dieser Texte sprach er sehr schnell (aber deutlich) und arbeitete mit Rhythmen und Betonungen. Auch waren einige Anglizismen und umgangssprachliche Elemente in den Texten enthalten. Zudem hatte er seine Texte alle auswendig gelernt und musste nicht ablesen, was ziemlich beeindruckend war. Fabian erzählte uns, dass man in Poetry-Slam-Texten nicht unbedingt reimen muss; die einzige Regel ist, dass der Text selbst geschrieben wurde.
Im Anschluss las er uns einige Seiten aus seinem neuestes Buch vor: Ein „Katzenkrimi“ mit dem Titel "Miez Marple und die Kralle des Bösen". Sein Lesen war begleitet durch Musik und Soundeffekte, die zum Geschehen passten. Das Buch ist auf jeden Fall ernster als die Texte davor - und hat dennoch Humor.
Danach erzählte er uns davon, dass er Programmieren und Lyrik verbinden wollte. Also programmierte er einen Bot, der Gedichte schreibt. Der Name des Bots ist Eloquentron3000.

Der Bot ist natürlich kein echter Mensch, demnach schreibt er nicht wirklich sinnvolle Gedichte, benutzt aber sehr innovative Formulierungen. Zum Ende hin beantwortete er noch einige Fragen. Die Zuhörer interessierte sich für die vorgelesenen Texte. In diesem Zusammenhang verriet er uns, dass die Musik und die Soundeffekte, die als Hintergrundgeräusch bei der “Miez Marple” liefen, aus der Youtube Library stammen. Diese ist unter diesem Link zu finden: https://www.youtube.com/c/audiolibrary-channel/videos
Danach folgten eher Fragen zu seiner Person. Auf die Frage, wie er zum Autor geworden ist, erzählte er, dass er irgendwann einfach angefangen hat zu Poetry Slams zu gehen und als sich die Gelegenheit ergab, er sich damit selbstständig gemacht hat. Das Schreiben kam dann „von ganz alleine“. Als letztes stellte er noch knapp den Kabaretttron3000 Bot vor, der aus lokalen News ein deutsches Comedy- Programm generierte und schloss den Vortrag, indem er noch ein paar Gedichte generieren ließ.

Amelie Kwiecinska & Corvin Rodriguez

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