Besuch unserer Partnerschule Atid-Raziel in Israel

Vom 26.02.-05.03. fand der zweite Teil unseres Austauschprojekts mit der Atid-Raziel-Schule in Herzliya, Israel statt. Drei Teilnehmer*innen berichten über ihre Erfahrungen.

Vom 26. Februar bis zum 5. März besuchten wir Israel und schlossen damit den letzten Teil unseres Israelaustausches ab. Wir hatten vorausgehend die israelischen Schüler im Herbst, in Hamburg, willkommen heißen dürfen. Unser Flug, sowie die Ankunft in Israel, gestaltete sich planmäßig und äußerst angenehm. Wir wurden von den Schülern sowie Lehrern der Atid Raziel-Schule, unserer Partnerschule im Austausch, sehr herzlich empfangen, und man aß gemeinsam.

Unser Programm für die nächsten sieben Tage war sehr ambitioniert, geplant war ein Besuch des Toten Meeres am ersten Tag, was wir sehr genossen, sowie ein Besuch der antiken Festung sowie Residenzstadt Masada am Toten Meer. Den Tag darauf sollten wir Tel Aviv sowie die mittelalterliche Altstadt Jaffas erkunden. Anschließend bekamen wir die Möglichkeit uns mit unseren Austauschpartnern frei in Tel Aviv umzusehen.

Daraufhin, am dritten Tag, ging es auch schon in das Jerusalemer Umland, in dem wir uns erst einmal kulturell umschauten, und eine Führung bekamen, die uns die Kirche von Johannis dem Täufer sowie die Besuchskirche zeigte. Am Nachmittag betraten wir unser Hostel, in dem wir noch eine weitere Nacht bleiben sollten.

Am nächsten Tag stand der Besuch Yad Vashems mit unseren Austauschpartnern an. Diese sehr wichtige Station unseres Israelaustausches setzte dort an, wo sich israelische und deutsche Geschichte schneidet. Unser sechsstündiger Aufenthalt war geprägt von intensiver Auseinandersetzung mit unserer gemeinsamen Geschichte. Zum Ende hatten wir noch die Möglichkeit, den tragischen aber auch mitreißenden Schilderungen einer Holocaustüberlebenden zu folgen, und das Gespräch mit ihr zu suchen. Zum Ende des Tages kehrten wir erschöpft von der intensiven Auseinandersetzung mit dem Holocaust und voller offener Fragen in unser Hostel zurück. Wir verbrachten noch den Abend mit angeregten Diskussionen rund um Geschichte, Kultur und Politik in unseren Zimmern. Gegen späten Abend bekamen wir noch die Möglichkeit, uns auf dem Mahane Yehuda Markt rumzutreiben, dort einzukaufen und zu feilschen.

Der dritte und letzte Tag in Jerusalem, den Freitag Vormittag, bevor der Sabbat am Abend beginnen sollte, verbrachten wir in der Altstadt von Jerusalem, einer der heiligsten Städte der Welt, wo sich alle drei abrahamitischen Religionen treffen und koexistieren. Wir besuchten die Grabeskirche sowie die Klagemauer, und hatten anschließend noch etwas Zeit, uns auf Märkten umzuschauen und die lokale Küche zu genießen. Anschließend fuhren wir heim zu unseren Austauschpartnern und feierten Sabbat mit einem gemeinsamen Abendessen. Über den Sabbat hinweg, also vom Freitag Abend bis zum Samstag Abend, war uns unser Programm nicht vorgegeben, und die Zeit wurde vielseitig genutzt. Einige gingen nochmals am lokalen Strand in Herzliya baden, wiederum andere fuhren, auch wenn Israel am Sabbat stillsteht, nochmals nach Tel Aviv, und wiederum andere fuhren in den Norden des Landes, um die vielfältige Landschaft und Kultur Israels näher kennenzulernen.

Am letzten Tag, am Sonntag, dem Tag unserer Abfahrt, fand Purim statt, der jüdische Karneval. Dort konnte man dann unsere gesamte Partnerschule in Kostümen und feiernd erleben. Nach noch einer abschließenden Reflexion verabschiedeten wir uns dann unter Tränen. Schweren Herzens, aber doch erheitert über das, was wir in Israel erleben durften reisten, wir dann sicher am späten Abend ins, im Gegensatz zu Israel, sehr winterliche Hamburg ein.
Abschließend ist zu sagen, dass der Israelaustausch ein wunderbares Erlebnis für mich war, und ich an dieser Reise auch sichtlich gewachsen bin. Zum ersten Mal war es mir möglich, eine wirklich mir fremde Kultur zu erleben und zu verstehen. Das gemeinsame Sabbatabendessen genauso wie der abendliche Tee mit meiner Gastfamilie, bei dem man über Politik und kulturelle Unterschiede redete, werde ich noch mein ganzes Leben erinnern. Auch schön war der Besuch des Toten Meeres und Masadas.

Doch viel wichtiger war der Besuch Yad Vashems, und die intensive Auseinandersetzung mit dem Leid der Juden Europas. Erst dort verstand man richtig, welches Leid geschah, und wie das jüdische Volk damit selbst umgeht. Ich bin mir sicher, dass man ohne Yad Vashem niemals die Gefühle und die Identität der Jüdinnen und  Juden weltweit verstehen wird. Auch sehr eindrucksvoll war die Jerusalemer Altstadt, in der man wirklich erkennt, wie stark die Geschichte von uns Christen, Moslems und Juden zusammenhängt, und wie wichtig es ist, sich auszutauschen, sich gegenseitig zu akzeptieren, und zu respektieren, und in Frieden und Toleranz zusammenzuleben. Auch jenseits von Klischees oder Vorurteilen.

Dies alles sind sehr wertvolle Einsichten und Lektionen,  die ich von Israel wieder mit nach Hause nehme, und die meine Wahrnehmung und mein Handeln nachhaltig prägen werden.

Ich bedanke mich bei Frau Sandhaus und Frau Kroll sowie bei Rivi Zelenko von der Atid Raziel-Schule in Herzliya dafür, dass sie diesen Austausch möglich machten, es war wirklich eine großartige und prägende Erfahrung.

János (S2)

Nachdem wir am Sonntag Nachmittag am Flughafen in Tel-Aviv angekommen sind, sind wir als erstes in unsere Partnerschule Atid Raziel gefahren und wurden über den Hof geführt. Optisch erinnerte die Schule in vielen Bereichen mehr an einen Botanischen Garten. Sie ist viel bewachsen und mich hat vor allem beeindruckt, dass nach fast jedem Schritt ein anderer Geruch wahrzunehmen war. Der Grund für die vielen Pflanzen sind verschiedene Projekte der Schüler, es gibt zum Beispiel eine „grüne Mauer“ an der verschiedene essbare Pflanzen wachsen oder auch bewachsene, von den Schülern eingerichtete, Ecken, welche die Möglichkeit bieten mehr im Freien zu lernen.

Den zweiten Eindruck der Schule habe ich am letzten Tag erhalten. Wir sind, bevor es zurück zum Flughafen ging, in die Schule gefahren, um einen Einblick in das „Purim“-Fest (der jüdische Karneval) zu erlangen, es war eine tolle Stimmung!

Für mich war alles sehr besonders, ich probiere mich kurz zuhalten. Am Tag nach der Ankunft ging es direkt durch ein Wüstengebiet und dann an das Tote Meer. Es war das erste Mal für mich in einer Wüste, das hat es besonders gemacht. Außerdem haben wir eine Führung nach Masada erhalten, wodurch wir interessante Eindrücke erhielten. Das besondere an dem Toten Meer ist vor allem der hohe Salzgehalt, durch diesen konnte man nicht untergehen, es war ein bisschen wie eine unsichtbare Luftmatratze. Auch die Ausflüge nach Tel-Aviv und Jerusalem waren sehr umwerfend durch die Aussichten und auch die Märkte.

Besonders bewegend war der Ausflug nach Yad Vashem. Wir haben eine Führung durch das Museum erhalten, einige Denkmale gesehen und sogar mit einer Holocaust-Überlebenden gesprochen. Es ist kaum möglich, die Gefühle, die dort ausgelöst wurden, wiederzugeben. Wir haben unfassbare Eindrücke erhalten. Unser Ausflug nach Jerusalem war auf eine spirituelle Weise berührend, wir haben Die Grabeskirche und die Klagemauer gesehen.

Die mediale Berichterstattung über Israel liefert in einiger Hinsicht ein anderes Bild als das, welches man durch die Familien und Ausflüge kennengelernt hat. Auch der Ausflug nach Yad Vashem hat mir viele tiefere und intensivere Eindrücke ermöglicht.

Insgesamt war es, eine über und über tolle Erfahrung!

Linn (11d)

Wir waren vom 26.02-05.03.2023 im Rahmen eines Austauschprogramms in Israel. Für mich war das eine sehr neue und tolle Erfahrung, an dem Program teilzunehmen.

Die Schüler/-innen und Lehrer/-innen unserer Partnerschule (Atid Raziel) waren sehr nette und hilfsbereite Menschen. Was einem besonders auffiehl, war, dass in der Schule eine sehr schöne und glückliche Atmosphäre war. Die Schule selbst war auch ein sehr schöner Ort, umgeben von der schönen Natur.Besonders schön fand ich die Zeit, die wir in der Altstadt verbracht haben. Auch sehr schön fand ich die Besichtigung der Grabeskirche, der Klagemauer, des Felsendoms und der Al-Aqsa Moschee, wobei wir bedauerlicherweise die Moschee und den Felsendom nur von Weitem gesehen haben. Von all den Ausflügen, die wir dort gemacht haben, fand ich den Ausflug nach Yad Vashem am eindrucksvollsten und emotionalsten. Was uns emotional auch sehr mitgenommen hat war das Gespräch mit einer Überlebenden des Holocausts, die ihre Lebensgeschichte mit uns geteilt hat.Im Großen und Ganzen hatte ich eine sehr tolle Zeit. Es ist ein auf jeden fall ein sehr schönes Land und auch definitiv ein Ort, der umgeben ist von sehr viel interessanter Geschichte.
 
Zarina (11d)
 
Das Projekt konnte mit finanzieller Unterstützung durch ConAct e.V. sowie der in Langenhorn ansässigen Joachim-Herz-Stiftung realisiert werden. Wir bedanken uns ganz herzlich!

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