Auf den Spuren des jüdischen Lebens in New York
Ende Januar hatte ich die Möglichkeit, an einer Bildungsreise nach New York teilzunehmen, die vom Antisemitismusbeauftragten der Stadt Hamburg, Stefan Hensel, organisiert und durchgeführt wurde. Ursprünglich sollte diese Reise nach Israel gehen, konnte aber aufgrund der traurigen Umstände nicht stattfinden. Herr Hensel und sein Team haben mit dem Ziel New York eine wahnsinnig tolle Alternative gefunden. Unsere Gruppe bestand aus 15 ausgewählten Teilnehmern, die hier in Hamburg in unterschiedlichsten Bereichen mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, politisch aktiv sind und sich gemeinsam gegen Antisemitismus engagieren wollen. Während dieser Reise hatten wir die Gelegenheit, das faszinierende jüdische Leben in New York und seine Vielfalt kennenzulernen. Begleitet durch einen tollen Stadtführer erkundeten wir eine Woche lang ganz unterschiedliche Orte in der Stadt. Wir besuchten verschiedene Synagogen und lernten dort inspirierende Rabbiner kennen, darunter den Rabbiner an der Columbia State Universaty, mit dem wir über den steigenden Antisemitismus auf dem Campus ins Gespräch kamen. Dieser Dialog war von großer Bedeutung und hat nachhaltig zum Denken angeregt. Die Vielfalt des jüdischen Lebens in New York, die mir so nicht bewusst war, kennenzulernen, ermutigt mich gemeinsam mit anderen Teilnehmern, gegen den Antisemitismus in Deutschland aufzustehen. Ein weiterer Höhepunkt der Reise war der Besuch des Leo Baeck-Instituts, das sich mit der Aufarbeitung der jüdischen Geschichte beschäftigt und unter anderem mittlerweile eine riesige Online-Bibliothek mit Berichten, Büchern und Bildern erstellt hat. Ein Blick in diese Bibliothek lohnt sich. Natürlich haben wir auch Sightseeingtouren unternommen und das Financial District, in dem sich die Wall Street befindet, besucht, sind über die Brooklyn Bridge spaziert und hatten eine sehr ausführliche Führung durch das 9/11 Memorial Museum, die uns alle tief berührte. Ich bin dankbar, dass ich an dieser Reise teilnehmen durfte, denn sie hat mir nicht nur eine unvergessliche Erfahrung beschert, sondern auch neue Freundschaften und Perspektiven eröffnet. Ich hoffe sehr, dass ich diese Erfahrungen in die Arbeit mit unseren Schülern einbringen kann. Ulrike Langner, Sozialpädagogin Jahrgang 9